Achtung, Listerien!

Listerien können in bestimmten Lebensmitteln vorkommen und sind besonders für Schwangere gefährlich. Eine Infektion mit Listeriose kann ernsthafte Folgen haben und im schlimmsten Fall das Baby im Bauch betreffen. Hier erfährst du, welche Lebensmittel du besser meidest, wie du das Infektionsrisiko minimierst und welche Speisen du ohne Bedenken in der Schwangerschaft essen kannst.

Jenny Jansson

Lesedauer: 4 Min.

Geprüft von Jenny Jansson

Lizenzierte Hebamme

Achtung, Listerien!Foto: Preggers

Warum Listerien in der Schwangerschaft ein Thema sind

Listerien sind keine harmlosen Bakterien – sie können dich krank machen und sich auf dein ungeborenes Baby übertragen. Listeria monocytogenes überlebt hohe Salzkonzentrationen und sogar das Einfrieren. Allerdings fühlt sie sich in sauren Lebensmitteln nicht wohl und stirbt bei Hitze ab.

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Wie verbreiten sich Listerien?

Listerien vermehren sich zwar langsam im Kühlschrank, aber je länger ein Produkt dort liegt, desto höher ist das Risiko, dass die Bakterien sich ausbreiten – selbst wenn das Haltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist. Besonders riskant sind Lebensmittel, die wochenlang gekühlt gelagert wurden und dann ungekocht gegessen werden.

Listerien können sich auch in Produktionsstätten oder auf Geräten ansiedeln und sich so bei der Verarbeitung von Lebensmitteln weiterverbreiten.

Listeriose in der Schwangerschaft – was du wissen solltest

Manche Schwangere haben bei einer Listeriose grippeähnliche Symptome, andere merken gar nichts davon. Das Gefährliche: Die Infektion kann sich auf das Baby übertragen und zu schweren Komplikationen wie Fehlgeburt oder einer schweren Erkrankung des Neugeborenen führen.

So schützt du dich vor Listerien in der Schwangerschaft

Du kannst das Risiko senken, indem du bestimmte Lebensmittel meidest und darauf achtest, dass Speisen immer auf mindestens 70 °C erhitzt werden.

Tipps, um das Risiko zu minimieren:

  • Bewahre gekühlte Lebensmittel bei maximal 4 °C auf.
  • Iss nur frisch zubereitete oder frisch verpackte geräucherte oder gebeizte Fischprodukte und Sushi. Schau dir das Verpackungsdatum genau an.
  • Wähle nur frisch verpackte Wurstwaren und Fertiggerichte.
  • Vermeide Weich- und Rotschmierkäse, selbst wenn sie aus pasteurisierter Milch bestehen (z. B. Brie, Gorgonzola, Chèvre, Taleggio).
  • Wenn du selbst Fisch beizt, verwende frischen Fisch, der höchstens ein paar Tage verpackt war, oder aufgetauten Tiefkühlfisch. Iss den gebeizten Fisch innerhalb einer Woche oder friere ihn ein.
  • Falls du Sushi oder Sashimi selbst machst, verwende frischen oder aufgetauten Tiefkühlfisch und iss ihn innerhalb weniger Tage.
  • Tiefgekühltes Gemüse nach dem Auftauen im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb weniger Tage verbrauchen.
  • Aufgeschnittene Melonen im Kühlschrank lagern und innerhalb weniger Tage essen.

Lebensmittel, die du ohne Bedenken essen kannst

  • Frisch zubereitetes Sushi oder Sashimi aus dem Restaurant.
  • Harte Käsesorten wie Parmesan, Gruyère, Manchego, Emmentaler oder klassische Sorten wie Bergkäse.
  • Schmelzkäse & Streichkäse aus Tuben oder Bechern (z. B. Krabbenkäse, Schinkencreme, Blauschimmelkäsecreme).
  • Halloumi, Mozzarella und Feta, wenn sie pasteurisiert sind oder aus einer ungeöffneten Verpackung stammen.
  • Frischkäse-Aufstriche wie Cream Cheese, Ricotta oder Mascarpone.
  • Luftgetrockneter Schinken und echte Salami, da sie für Listerien zu trocken und salzig sind.

Listerien in Wurstwaren

Listerien können in bestimmten Wurstwaren wie Pasteten oder vorgeschnittenem Aufschnitt (z. B. geräucherter oder gekochter Schinken und Putenbrust) vorkommen. Die Bakterien können sich sogar innerhalb der Haltbarkeitszeit vermehren. Luftgetrockneter Schinken und echte Salami sind aber unproblematisch, da sie zu trocken und salzig sind, damit Listerien sich ausbreiten können.

Listerien in Obst & Gemüse

Listerien können sich in tiefgekühltem Gemüse und Melonen vermehren, wenn sie verunreinigt wurden. Falls Tiefkühlgemüse nach der Produktion mit Listerien in Kontakt kommt, können sich die Bakterien beim Auftauen vermehren. Durch kurzes Aufkochen werden sie aber abgetötet.

Melonen – vor allem süße Sorten wie Cantaloupe – können beim Aufschneiden verunreinigt werden, wenn Bakterien von der Schale auf das Fruchtfleisch übergehen. Da Melonen kein niedriges pH-Wert haben, können sich die Bakterien dort weiter vermehren. Um das Risiko zu minimieren, solltest du angeschnittene Melonen im Kühlschrank lagern und innerhalb weniger Tage essen.

Jenny Jansson

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