So versorgst du deinen Damm- oder Scheidenriss

Bei einer vaginalen Entbindung erleiden die meisten Frauen Risse im Damm oder gar im Scheidebereich, die manchmal genäht und versorgt werden müssen. Kleinere Risse heilen meist ohne Behandlung, Risse, die die Dammmuskulatur beschädigt haben, müssen allerdings immer behandelt werden. Der hierzu verwendete Faden ist selbstauflösend und verschwindet von alleine wieder.

Ingela Ågren

Lesedauer: 3 Min.

Geprüft von Ingela Ågren

Zertifizierte Hebamme

So versorgst du deinen Damm- oder ScheidenrissFoto: Preggers

Wenn der Riss Schmerzen bereitet

Ein Riss kann oft wehtun und der betroffene Bereich anfangs noch geschwollen sein, die Beschwerden sollten jedoch mit jedem vergangenen Tag abnehmen. Nach ein paar Monaten spürst du in der Regel nichts mehr, dein Körper kann aber bis zu einem Jahr brauchen, um sich vollständig von der Entbindung zu erholen. Bei Schmerzen kannst du nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel wie Paracetamol 500 mg, viermal täglich zwei Tabletten, einnehmen, vorzugsweise zusammen mit Ibuprofen 400 mg (dreimal täglich eine Tablette). Dies ist auch möglich, wenn du stillst. Wenn dir das Sitzen weh tut, versuche, auf der Seite liegend zu stillen oder das Fläschchen zu geben.

So kümmerst du dich um die Hygiene

Der Riss muss nicht auf besondere Weise gereinigt werden. Wasche dich bei Bedarf mit Wasser, vermeide aber Seife und Cremes. Wechsle die Binde mehrmals täglich oder noch öfter, wenn sie sich feucht anfühlt. Es kann schmerzhaft sein, den Riss abzutrocknen, versuche also, ihn nur mit einem Handtuch vorsichtig trockenzutupfen. Lasse frische Luft an den Riss kommen und ziehe öfter einmal für eine Weile keinen Slip an.

Wenn das Wasserlassen brennt, kann es helfen, unter der Dusche zu pinkeln und gleichzeitig Wasser über den Unterleib laufen zu lassen. Denke unbedingt daran, genügend zu trinken, damit dein Urin nicht so konzentriert ist. Oft fällt es nach der Entbindung schwer, Gase zu halten, egal, ob es zu einem Riss gekommen ist oder nicht. Nach einigen Wochen bessern sich diese Beschwerden in der Regel.

Viele Frauen haben Angst vor dem Stuhlgang nach der Entbindung. Versuche, Verstopfung zu vermeiden, trinke viel Wasser, iss ballaststoffreiche Kost und versuche, dich so viel wie möglich zu bewegen. Wenn du einen Schließmuskelriss, also einen Riss dritten oder vierten Grades, hattest, ist es besonders wichtig, keinen harten Stuhl zu haben. Medikamente wie Paraffinemulsion erweichen den Stuhl und erleichtern somit den Toilettengang.

Sex nach der Entbindung

So lange der Riss heilt und wehtut, solltest du penetrativen Sex vermeiden. Dies kann Wochen oder gar Monate dauern und es ist von Person zu Person sehr unterschiedlich, wie lange sie nach der Entbindung warten möchte, um wieder sexuell aktiv zu sein. Am wichtigsten dabei ist, dass dies erst geschieht, wenn du es selbst willst. Während der Stillzeit sind die Schleimhäute sehr empfindlich und trocken, was auf ihren niedrigen Östrogenspiegel zurückzuführen ist. Nicht verschreibungspflichtiges Östrogen und Gleitgel können hier Abhilfe schaffen.

Wenn Komplikationen auftreten

Treten nach der Entbindung Probleme mit dem Riss auf, ist medizinische Betreuung notwendig. Hat sich die Wunde beispielsweise infiziert, sind die Symptome hierfür meist zunehmende Schmerzen, Fieber und/oder eitriger Ausfluss. Wenn dir der Stuhlgang große Schmerzen bereitet, sodass die Darmentleerung schwerfällt, oder wenn eine Stuhlinkontinenz auftritt, solltest du ebenfalls ärztliche Hilfe suchen.

Ingela Ågren

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