Mastitis – So lindert ihr die Symptome

Mastitis (Milchstau) ist eine häufige und oft schmerzhafte Komplikation beim Stillen. Wenn ihr die Symptome, Ursachen und wirksamen Möglichkeiten zur Linderung von Beschwerden kennt, könnt ihr Komplikationen vorbeugen und das Stillen erleichtern.

Ingela Ågren

Lesedauer: 3 Min.

Geprüft von Ingela Ågren

Zertifizierte Hebamme

Mastitis – So lindert ihr die SymptomeFoto: Preggers

Was ist Mastitis?

Mastitis tritt auf, wenn ein oder mehrere Milchgänge verstopft sind, wodurch die Milch nicht mehr normal fließen kann. Das kann zu harten Knötchen in der Brust und Schmerzen beim Stillen führen.

Symptome von Mastitis

Mastitis tritt meist plötzlich auf und betrifft oft nur eine Brust. Häufige Symptome sind:

  • Harte Knötchen oder Schwellungen unter der Haut
  • Schmerzen, Empfindlichkeit und Wärme in der betroffenen Stelle
  • Fieber, manchmal mit Schüttelfrost
  • Allgemeines Unwohlsein mit Kopfschmerzen und Muskelschmerzen
  • Schmerzen beim Stillen

So lindert ihr Mastitis

Weiter stillen – regelmäßig!

Das Saugen eures Babys regt den Milchfluss an und hilft, die Gänge freizubekommen. Fangt mit der Brust an, die sich am unangenehmsten anfühlt, denn Babys trinken meist am effektivsten am Anfang einer Stillmahlzeit.

Haut-zu-Haut-Kontakt und Oxytocin

Wenn ihr euer Baby eng an euch haltet, setzt ihr Oxytocin frei, das Hormon, das den Milchfluss fördert und euch und euer Baby entspannt. Sanfte Schultermassagen oder anderer Hautkontakt können den Oxytocinspiegel zusätzlich ankurbeln.

Den korrekten Sitz des Babys prüfen

Achtet darauf, dass euer Baby richtig andockt. Wenn nötig, etwas Milch von Hand ausstreichen, um die Brustwarze weicher zu machen. Wenn ihr die Stillposition ändert, z. B. das Kinn eures Babys in Richtung des verstopften Bereichs positioniert, kann das die Milch besser abfließen lassen.

Massieren und Druck lindern

Streicht sanft von der verhärteten Stelle in Richtung Brustwarze, während ihr stillt, abpumpt oder von Hand ausstreicht. Das hilft, den Druck zu lindern und Schmerzen zu reduzieren.

Wärme- und Kältetherapie

Wärme: Nehmt vor dem Stillen eine warme Dusche oder legt eine warme Kompresse auf, um das Brustgewebe zu lockern.

Kälte: Kühlpacks können Schmerzen und Schwellungen lindern.

Schmerzlinderung und Selbstfürsorge

Schmerzmittel mit Paracetamol oder Ibuprofen können bei Bedarf helfen, und ausreichend zu trinken und zu essen fördert das allgemeine Wohlbefinden.

Wann ihr euch ärztlichen Rat holen solltet

Kontaktiert Hebammen oder Stillambulanzen, wenn:

  • Die Schmerzen durch Selbsthilfe nicht besser werden
  • Sich die Symptome verschlimmern
  • Ihr hohes Fieber habt oder sich euer Zustand schnell verschlechtert

Video-Sprechstunden sind auch eine Option, wenn ein Besuch in der Praxis nicht möglich ist.

Behandlung von Mastitis

  • Bei starken Schmerzen können Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen, aber fragt immer einen Arzt, wenn ihr stillt.
  • Manche Frauen finden Akupunktur hilfreich, aber besprecht das vorher mit einer Hebamme oder einem Arzt.
  • In seltenen Fällen können bakterielle Infektionen Antibiotika erfordern. Sucht ärztlichen Rat, wenn das Fieber hoch ist oder sich die Symptome verschlimmern.

Ursachen von Mastitis

Mastitis kann folgende Ursachen haben:

  • Falsches Anlegen
  • Unregelmäßiges Stillen oder lange Pausen zwischen den Stillmahlzeiten
  • Schmerzen beim Stillen, die den Milchspendereflex hemmen
  • Falsche Verwendung von Stillhilfen (Brusthütchen, Pumpen)
  • Enge BHs

Komplikationen

Unbehandelt können Mastitis oder rissige Brustwarzen zu Folgendem führen:

  • Brustentzündung (Mastitis)
  • Brustabszess

Beides erfordert eine ärztliche Behandlung.

Ingela Ågren

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