Wählerisches Essverhalten – Eher die Regel als die Ausnahme

Lehnt dein Zweijähriger plötzlich Essen ab, das er vorher problemlos gegessen hat? Willkommen in der Neophobie-Phase, einem ganz natürlichen Teil der Entwicklung und Ernährungsreise deines Kindes.

Sara Ask

Lesedauer: 2 Min.

Geprüft von Sara Ask

Lizenzierter Ernährungsberater

Wählerisches Essverhalten – Eher die Regel als die AusnahmeFoto: Preggers

Was ist Neophobie bei Kindern?

Neophobie bedeutet Angst vor Neuem und Unbekanntem – in diesem Fall vor Essen. Es muss nicht mal komplett neu sein; manchmal reichen schon kleine Veränderungen, wie ein zerbrochener Keks, Stückchen im Joghurt oder ein Pfannkuchen mit einer leicht unebenen Oberfläche. Diese Phase zeigt sich am deutlichsten zwischen dem 2. und 5. Lebensjahr, aber es gibt große Unterschiede. Manche Kinder essen weiterhin alles, während andere mit einem stark eingeschränkten Menü zufrieden sind: Nudeln, Pfannkuchen, Nuggets und noch mehr Nudeln.

Warum Kinder wählerische Esser werden

Temperament und Vererbung spielen eine große Rolle. Vorsichtige und sensible Kinder sind oft misstrauischer gegenüber neuen Geschmäckern. Kinder, die empfindlich auf Geräusche, Licht, Gerüche und Texturen reagieren, erleben Essen als mehr sensorische Reize, was die Neophobie stärker hervortreten lässt.

Neophobie ist teilweise vererbbar – wenn du als Kind wählerisch warst, hat dein Kind vielleicht die gleichen Anlagen. Allerdings sind die Unterschiede zwischen Geschwistern groß, selbst innerhalb derselben Familie.

Sogar Tiere erleben Neophobie

Neophobie ist nicht nur auf Menschen beschränkt. Affenbabys, Rattenbabys und andere Allesfresser durchlaufen denselben Prozess. Es hilft ihnen zu lernen, was essbar ist, und schützt sie so vor gefährlichem Futter. Für Kinder bedeutet das oft, dass sie Lebensmittel bevorzugen, die jedes Mal gleich aussehen und schmecken.

So gehst du mit neophoben Phasen um

1. Sei geduldig

Alle Kinder brauchen unterschiedlich lange, um sich an neue Dinge heranzutasten. Die Phase ist normal und braucht Zeit.

2. Biete dem Kind verschiedene Lebensmittel an

Auch wenn das Kind es nicht direkt probiert, ist es gut, das Essen zu zeigen, daran riechen zu lassen und damit zu spielen. Serviere das Essen getrennt (das Taco-Modell), damit das Kind essen kann, was sich für es sicher anfühlt. Wichtig ist, das große Ganze über Wochen und Monate zu sehen – Frühstück und Snacks zählen auch.

3. Sei ein Vorbild

Kinder lernen, indem sie andere essen sehen. Esst so oft wie möglich zusammen, zeigt, dass das Essen sicher und gut ist. Gemeinsame Mahlzeiten stärken sowohl die Essgewohnheiten als auch die Beziehung zum Esstisch.

Sara Ask

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