Wie fühlen sich Wehen an?

Wie schmerzhaft ist es eigentlich, ein Kind zu gebären? Wehen sind nur sehr schwer zu beschreiben. Auf der einen Seite sind sie mächtig und stark, auf der anderen funktional, motivierend – und sie gehen vorüber.

Ingela Ågren

Lesedauer: 3 Min.

Geprüft von Ingela Ågren

Zertifizierte Hebamme

Wie fühlen sich Wehen an?Foto: Preggers

Normalerweise unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Schmerzen, Wehen können aber keiner der beiden Kategorien zugeordnet werden und unterscheiden sich von anderen Schmerzzuständen. Im Laufe der Geschichte haben wir gelernt, dass Schmerzen Gefahr, Tod oder Krankheit bedeuten. Aber Wehen, die eine Geburt einleiten, sind ganz im Gegenteil dazu etwas sehr Positives. Endlich geschieht, worauf du so lange gewartet und wonach du dich so gesehnt hast!

Kein anderer Schmerz hat eine so positive Botschaft wie Wehen. Es gibt auch keinen vergleichbaren Zustand, bei dem der Schmerz kommt und geht, sodass du die Chance bekommst eine Pause zu machen, zu entspannen und Kraft für die nächste Welle zu sammeln. Wehen sind also etwas ganz Einzigartiges. Gäbe es sie nicht, und könnten Frauen sie nicht überstehen, würde die Fortpflanzung nicht funktionieren und der Mensch hätte nicht überlebt. Wenn man sich als Erstgebärende Sorgen macht, kann man an all die Frauen denken, die sich bewusst für eine weitere Schwangerschaft entschieden haben.

Vor der Entbindung nervös zu sein ist ganz natürlich. Zu gebären tut weh, darüber gibt es keinen Zweifel, weshalb es ratsam ist, vorbereitet zu sein und sich so viel Wissen über den Geburtsverlauf wie möglich anzueignen. Die allerwichtigste Vorbereitung ist, mit dem Schmerz umgehen zu können, weshalb du wissen musst, was während der Entbindung in deinem Körper geschieht. Lies dich in das Thema ein und frage deine Hebamme über verschiedene Möglichkeiten der Schmerzlinderung, Mütter haben heutzutage eine aktive Rolle bei der Wahl der für sie angemessenen Methode. Da man aber nie weiß, wie eine Entbindung verlaufen wird, ist es gut, im Voraus nicht zu viel zu entscheiden. Versuche dich rechtzeitig mit deiner Hebamme zu beraten und bereite dich mental darauf vor, dass eine Geburt nur bis zu einem gewissen Grad gesteuert werden kann.

Eine Möglichkeit, dem Schmerz zu begegnen, ist, Geräusche von sich zu geben und zu schreien. Dies kann sich sehr erleichternd anfühlen, ist aber von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Panisch zu schreien ist nie gut, da man sich verspannt und dagegen kämpft, was viel Kraft kostet. Während du schreist, kannst du aber auch deinen Unterleib entspannen und den Druck erleichtern. Angst zu haben kann sogar von Vorteil sein, wenn es während der Austreibungsphase zu schnell geht. Willst du maximalen Nutzen aus den Presswehen ziehen, ist es effektiver, während ihnen nicht zu schreien.

Es scheint etwas zu geben, das Frauen die Schmerzen der Geburt danach vergessen lässt. Viele sagen auch im Nachhinein, dass der Schmerz und die Wehen ein berauschendes Gefühl waren, das zwar in immer stärkeren Wellen über sie kam, die sie aber dennoch gut bewältigen konnten, wenn sie sich nur entspannten und versuchten, sich während der Wehen auf etwas anderes zu konzentrieren. Das Gefühl während der Presswehen, wenn der Körper übernimmt und das Geschehen nicht aufzuhalten ist, kann als etwas Überwältigendes und gleichzeitig unglaublich Faszinierendes empfunden werden. Und zum Schluss bekommst du deine Belohnung!

Ingela Ågren

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